Unsere Dauerausstellung
Die 300qm große Ausstellung gliedert sich in verschiedene Themenbereiche und beginnt mit den Anfängen des Silberbergbaus in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Zentrum und Höhepunkt der Ausstellung ist die Welt unter Tage. Hier werden frühe Technologien und Geräte, die bei der Förderung und Bearbeitung des begehrten Silbererzes verwendet wurden, präsentiert. Einzigartig ist dabei eine 800 Jahre alte Haspel aus Dippoldiswalde, deren hölzerne Originalteile zusammengefügt werden konnten und welche nun in ihrer ursprünglichen Form und imposanten Größe präsentiert wird.
Eine ergänzende virtuelle Fahrt durch das Bergwerk am Busbahnhof lässt erahnen, was sich vor Ort – also regelrecht unter den Füßen des Besuchers – befunden hat. Auch die Weiterverarbeitung und Verhüttung des Silbererzes wird beleuchtet, ebenso wie das Leben der Knappen über Tage in Bergbausiedlungen und Bergbaustädten. Der Rundgang endet mit den Folgen des mittelalterlichen Silberbergbaus sowohl im positiven als auch im negativen Sinne.

Wir sind Welterbe!
Die fast vollständig erhaltenen, europaweit einzigartigen hochmittelalterlichen Silberbergwerke von Dippoldiswalde sind Bestandteil des UNESCO-Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří und stellen die ältesten Bergbauzeugnisse des Erzgebirges dar.
Die Bergbaulandschaft des 12./13. Jahrhunderts ist für die Erforschung der Frühgeschichte des erzgebirgischen Bergbaus von herausragender Bedeutung. Die archäologischen Grabungen belegen bisher 15 Schächte und erlauben mit ihren Sachzeugen einen einmaligen Einblick in den frühen erzgebirgischen Bergbaubetrieb.
An einem frei zugänglichen Infopoint im Eingangsbereich des Museums können Sie sich über den Weg zum UNESCO-Welterbe informieren.
Die Anfänge des Bergbaus im Erzgebirge
Noch im 11. Jahrhundert war das Erzgebirge ein nahezu unbesiedeltes Waldland. Für den Ausbau seines Reichslehns holte Markgraf Otto von Meißen in der Mitte des 12. Jahrhunderts neue Siedler ins Land. Sie rodeten die dichten Wälder des Erzgebirges, gründeten kleine Dörfer und betrieben Landwirtschaft.
Im Mittelpunkt des ersten Ausstellungsraumes stehen die Ursachen und historischen Zusammenhänge, die zur Besiedlung des Erzgebirges und zur Entdeckung der Silbererzvorkommen im 12. Jahrhundert führten. An mehreren Hörstationen können Sie sich wichtige Aspekte, wie das Bergregal oder das Bergrecht, spielerisch erläutern lassen.


Im mittelalterlichen Bergwerk - die Welt unter Tage
Zentrum und Höhepunkt der Ausstellung ist die Welt unter Tage. Die technischen oder betriebsorganisatorischen Aspekte in den mittelalterlichen schriftlichen Nachrichten fanden kaum Berücksichtigung, sodass die Entdeckung der Silberbergwerke in Dippoldiswalde und Niederpöbel im Jahre 2008 ein Glück für die Forschung darstellt. Die dortigen montanarchäologischen Befunde und Funde sind eine reiche Quelle für die Montanarchäologie. So konnten erstmals Bergbautechniken und Technologien sowie Arbeitsabläufe in einem mittelalterlichen Bergwerk rekonstruiert werden.
Der exzellente Erhaltungszustand der archäologischen Strukturen und Funde ist der Tatsache geschuldet, dass dieser Bergbau noch im Mittelalter aufgelassen und durch keinerlei jüngeren Bergbau überprägt wurde. Das günstige kalt-feuchte Klima unter Tage tat sein Übriges. Dank diesen Bedingungen können wir heute die einzigartigen archäologischen Funde in einem bemerkenswert guten Zustand bewundern.
Die mittelalterliche Bergstadt - boomendes Erzgebirge
Im Jahr 1168 wurden die Silbererzlagerstätten bei Christiansdorf – der späteren Stadt Freiberg – entdeckt. Um die notwendigen Fachleute ins Erzgebirge zu locken, ließ Otto von Meißen die Nachricht von den Silberfunden gezielt in andere Bergbaureviere verbreiten. Dies führte zu einem Zuzug von Bergleuten und einer rasanten Städteentwicklung im Erzgebirge. Freiberg wurde bald zu einer der bedeutendsten Städte in der Markgrafschaft Meißen.
Nur wenige Jahre später entdeckte man auch in Dippoldiswalde Silbererze. Rasch entwickelte sich aus dem Dorf eine Bergstadt.


Die Folgen des mittelalterlichen Bergbaus
Der vorletzte Raum der Ausstellung widmet sich der Verhüttung und dem Münzwesen und erläutert sowohl positive als auch negative Folgen derer rasanten Entwicklung.
Einerseits florierten die Bergstädte, denn das Silber war begehrt, und aufkommender Wohlstand war die Folge. Andererseits waren der intensive Bergbau und die Verhüttung des Erzes mit gravierender Abholzung und Umweltverschmutzung verbunden.